Achtziger Jahre in Kreuzberg: Flächensanierung. Foto: Ulrich Horb

Kreuzberg, SO 36: achtziger Jahre

SO 36 – das Kürzel steht für den alten Postzustellbezirk Südost 36, der den östlichen Teil Kreuzbergs umfasste. 1978 haben die Gebrüder Blattschuss mit ihrem kalauernden Erfolgssong „Kreuzberger Nächte sind lang“ noch das Milieu der Lebenskünstler beschworen. In den achtziger Jahren wandelt sich das Bild Kreuzbergs in der Öffentlichkeit drastisch. Leerstehende Altbauten, Hausbesetzungen, Gewaltausbrüche am 1. Mai, ein geplünderter und zerstörter Supermarkt –   einige wenige Bilder prägen ab 1980 nachhaltig Kreuzbergs Ruf über Berlins Stadtgrenzen hinaus.  Noch 1991 behauptete der bayerische  Ministerpräsident Max Streibl in der Auseinandersetzung um den Hauptstadtbeschluss, in einer „Hauptstadt Kreuzberg“ würde der „Mob“ mitregieren.  Hier finden Sie Fotos aus dem Kreuzberg der achtziger Jahre.

Eingang zum Südgelände. Foto: Ulrich Horb

Südgelände: Grün setzt sich durch

 

Schöneberger Südgelände. Foto: Ulrich Horb

Schöneberger Südgelände. Foto: Ulrich Horb

Ab und zu schimmert ein wenig Rost durch das Grün. Über den Wipfeln der Bäume ist die Rundung  des alten, gut 50 Meter hohen Wasserturms zu sehen. Am Südgelände in Schöneberg, wo die Technik gut  150 Jahre zuvor die Natur verdrängte, erobern sich Pflanzen und Tiere den Raum zwischen Gleisen und alten Bahnanlagen zurück. Heute steht die Natur hier unter Schutz. Das ist auch dem Engagement von Bürgerinitiativen in den achtziger Jahren zu verdanken.

Blick über Berlin

Berlin wächst – auch in die Höhe.  Und ganz oben, auf Berlins Dachterrassen zeigt sich, wie sich die Silhouette der Stadt  bereits verändert hat. Es bieten sich neue spannende An- und Ausblicke auf die City, neue Kontraste.

Besonders augenfällig werden die Veränderungen in der obersten Etage des  Eden-Hochhauses an der Budapester Straße.

Berliner Spezialitäten auf der Grünen Woche

Viel Süßes, etwas Hochprozentiges und ein wenig Senfsauce –  auf der Grünen Woche  zeigten Berliner Firmen in der Vor-Corona-Zeit in einer eigenen Halle, was die Hauptstadt für den Gaumen zu bieten hat. 2020 und 2021 fand die Grüne Woche nur digital statt.

Fahrt in die Vergangenheit

Einsteigen bitte: Jedes Jahr öffnet an vier Sonntagen im September das  Depot für Kommunalverkehr in Berlin-Schöneberg seine Tore. Dann können Besucherinnen und Besucher in der 4000 Quadratmeter großen Halle alte Straßenbahnen, Züge, Busse und Fahrscheinautomaten bewundern, auf den Holzbänken alter Waggons Platz nehmen und sich an die gereimte Brotreklame in den U-Bahnen der siebziger Jahre erinnern.

Berlin in neuem Licht

Link zur Fotogalerie. Die Oktobernächte lassen Berlin strahlen.  Funkturm und Fernsehturm, Brandenburger Tor,  Potsdamer Platz und viele andere Sehenswürdigkeiten werden rund zwei Wochen lang bei Anbruch der Dunkelheit mit farbenprächtigen Projektionen überzogen. Was inzwischen jedes Jahr Hunderttausende von Menschen anzieht, fing 2004 mit deutlich weniger Licht an.

Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße. Foto: Ulrich Horb

13. Juni 1990: Als der Abbruch der Mauer startete

Zum Fotoalbum. Es war ein schleichender Abbau. Mit der Öffnung der Grenzübergänge zwischen Ost- und West-Berlin am 9. November 1989 hatte die Mauer – oder der antifaschistische Schutzwall, wie die SED-Sprachregelung lautete – ihre Funktion und ihren Schrecken verloren. Tausende erkletterten die Mauerkrone, Hunderttausende machten sich in den folgenden Wochen daran, die Mauer auf der westlichen Seite mit Hammer und Meißel Stück für Stück abzutragen: die „Mauerspechte“.

Gedenkstätte der Sozialisten. Foto: Ulrich Horb

Friedrichsfelde und die Gedenkstätte der Sozialisten

Gut sichtbar steht vor der Gedenkstätte der Sozialisten noch die halbhohe Mauer aus Ziegelsteinen.  Hinter ihr hatte sich jedes Jahr das greise Politbüro der SED versammelt, in der Mitte Erich Honecker, den rechten Arm hoch erhoben, die Faust  geballt. Im Hintergrund, auf Fotos gut sichtbar, der Stein mit der Aufschrift „Die Toten mahnen uns“.  Davor: die vorbeiziehenden Massen. Das Politbüro gibt es nicht mehr. Und nicht mehr vorhanden ist auch die unterirdische Warmluftheizung, die dem Politbüro hinter der Mauer die Füße gewärmt hatte.

Jürgen Müller in seiner Druckerei. Foto: Ulrich Horb

Berliner Handwerk: Die Buchdruckerei Jürgen Müller

In  Erinnerung an Jürgen Müller (22. August 1941 – 13. Dezember 2015)

Der Eingang liegt im Bayernring, einer kleinen Seitenstraße der Tempelhofer Manfred-von-Richthofen-Straße.  Hinter dem Schaufenster der „Buchdruckerei Jürgen und Michael Müller“ ist eine mannshohe Maschine mit viel Mechanik,  Riemen, Schwungrädern und einer Tastatur zu erkennen. Auf dem Boden hinter der Eingangstür steht eine massive Presse mit Handkurbel.  Es sind Maschinen und Geräte, die wie Ausstellungsstücke eines Museums wirken.  Nur sind sie bei Jürgen Müller noch in Gebrauch. Ihm geht es um die Handwerkskunst. „Die gefertigten Druckerzeugnisse sind individuell, einzigartig und fühlbar besonders“, sagt er.

125 Jahre Freie Volksbühne in Berlin

Zum Fotoalbum. Am Anfang stand eine Zeitungsnotiz. Im Berliner Volksblatt vom 23. März 1890 rief der Schriftsteller Dr. Bruno Wille theaterinteressierte Arbeiterinnen und Arbeiter auf, an der Gründung eines Vereins „Freie Volks-Bühne“ mitzuwirken. Gegen einen Vierteljahresbeitrag von 1,50 Mark sollte der Besuch von drei Vorstellungen möglich sein. „Läuft eine genügende Anzahl von Adressen ein, so ist ein Unternehmen gesichert, welches zur geistigen Hebung des Volkes etwas beitragen kann“, schrieb Wille.

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