Schöneberg, Bayerisches Viertel
Berlingeschichte . SchönebergDas Bayerische Viertel ist ein Teil des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Zwischen 1900 und 1914 baute die Berlinische Boden-Gesellschaft (BBG) von Salomon Haberland in der damals selbständigen Stadt Schöneberg Wohnhäuser für ein zahlungskräftiges Publikum, architektonisch orientiert an der „Alt-Nürnberger Bauweise“. Die neu entstehenden Straßen wurden nach Städten in Bayern benannt.
Hier lebte später Albert Einstein, hier waren zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zu Hause. An die Deportation und Ermordung vieler jüdischer Nachbarinnen und Nachbarn erinnert ein Gedenkkonzept mit 80 unterschiedlichen Tafeln an den Straßenlaternen im Viertel.
Die heutige U-Bahnlinie 4 führt vom Nollendorfplatz bis zum Innsbrucker Platz und verbindet die verschiedenen Teile Schönebergs. Die Planungen dazu begannen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der damals noch selbständigen Stadt Schöneberg. 1910 wurde die erste kommunale U-Bahnstrecke eröffnet, den Betrieb übernahm die Berliner Hochbahngesellschaft. Der Bahnhof Bayerischer Platz ist heute ein Umsteigebahnhof, an dem die alte Schöneberger Strecke die Linie zwischen Rudow und Spandau kreuzt.
Im März und November 1943 wurden rund drei Viertel der Wohnhäuser im Bayerischen Viertel zerstört. In den fünfziger Jahren entstanden etliche Neubaublöcke. Auch an der Stelle des ehemaligen Wohnhauses von Albert Einstein steht ein Nachkriegsbau.
Die Stele für Albert Einstein ist wesentlich dem privaten Engagement von Ortega Coto zu verdanken, der im Haus wohnt. (Mehr dazu auf seiner Internetseite http://www.berlin-suedwest.de/toeinstein/). Ein einzigartiges Gedenkkonzept im Bayerischen Viertel erinnert an die Verfolgung jüdischer Bürgerinnen und Bürger während der NS-Zeit, an die Einschränkung ihrer Rechte, die systematische Einschüchterung und ihre Ermordung.
Nur noch wenige der Bauten aus der Gründerzeit sind erhalten. Ein imposantes Mietshaus steht an der Ecke von Landshuter Straße und Haberlandstraße: Säulen zieren den Eingang, Erker tragen reichhaltigem Fassadenschmuck, der Hausflur empfängt Besucherinnen und Besucher mit Teppich und Kamin.
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